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Kitas

“Wir wollen mitreden”: Bayreuth hat einen Kita-Gesamtelternbeirat

In Zukunft sind Eltern von Kindergartenkindern in Bayreuth mehr in die Entscheidungen der Träger eingebunden. 21 Eltern haben einen Gesamtelternbeirat gewählt, der nun an Trägerversammlungen teilnehmen wird.

Viele Bayreuther Eltern haben sich im Frühjahr über die Erhöhung der Kita-Beiträge geärgert. In den Trägerversammlungen habe bisher die Elternvertretung gefehlt, räumt auch Dritter Bürgermeister Stefan Schuh ein. Damit das in Zukunft anders wird, haben 21 Elternbeiratsmitglieder am 10. Oktober einen Gesamtelternbeirat für die Kitas in Bayreuth gewählt.

Bayreuther Eltern wählen Gesamtelternbeirat

Mitglieder des Gesamtelternbeirats werden künftig in den Trägerversammlungen mit dabei sein. “Wir wollen nicht nur über Entscheidungen informiert werden, sondern mitreden”, heißt es von den Eltern, die sich zur Wahl des Gesamtelternbeirats im großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses eingefunden haben. Ein Stimmrecht hat der Gesamtelternbeirat in der Trägerversammlung nicht, aber die Möglichkeit, eigene Themen anzusprechen oder direkt auf Vorschläge und Entscheidungen zu reagieren. Weitere Sorgen aus dem Plenum drehen sich darum, wie das Mitspracherecht genau aussehen soll, ob die Einladungen zu den Trägerversammlungen auch rechtzeitig bei den Eltern ankommen werden und wieviele Mitglieder zu den Versammlungen gehen können. Lesen Sie auch: Kommt die Erweiterung des Geschwister-Bonus?

Sechs Eltern bilden das neue Gremium

Der Gesamtelternbeirat setzt sich aus sechs Personen zusammen und wird nun alle zwei Jahre gewählt. Alle, die zum Zeitpunkt der Wahl ein Kind in einer Bayreuther Kita haben, können sich aufstellen lassen.

Nach der Wahl steht fest: Markus Feulner (KiTa Munckerstraße), Kristina Krätschmar (KiTa Saas), Susanne Hacker (KiTa Graserstraße), Christoph Bönisch (KiTa Kreuz), Svenja Helgert (BRK Kindernest) und Friederike Dörr (KiTa Weiherstraße) bilden den ersten Gesamtelternbeirat der Stadt Bayreuth. Als zusätzliche, nachrückende Mitglieder wurden Monika Thiele (KiTa St. Vinzenz), Florian Hofmann (KiTa Birken) und Kathrin Hahnke (BRK Kinderhaus) gewählt.

Gesamtelternbeirat soll kein “zahnloser Tiger” sein

Mit Kristina Krätschmar und Susanne Hacker haben die Eltern zwei Frauen mit viel Elternbeiratserfahrung in den Gesamtelternbeirat geschickt. Markus Feulner, der die Elternschaft der KiTa Munckerstraße vertreten wird, haben mit 17 von 21 Stimmen die meisten Eltern gewählt. “Mich ärgert es, wenn das Thema Kinderbetreuung als ‘Gedöns’ abgetan wird”, sagte er. Er hoffe, dass der Gesamtelternbeirat kein “zahnloser Tiger” bleibe.

Die Themen: Gebühren, Plätze, Digitalisierung

Friederike Dörr aus dem Elternbeirat der Kita Weiherstraße sieht sich als Bindeglied zwischen Eltern und Stadt. “Die Eltern trauen sich zum Teil nicht, sich bei der Stadt zu melden, weil sie Angst haben, im nächsten Jahr keinen Hortplatz zu bekommen”, sagte sie in der Sitzung. Außerdem liege ihr das Thema Digitalisierung am Herzen.

“Die Erhöhung der Kita-Beiträge ist natürlich ein großes Thema”, sagte Christoph Bönisch aus dem Elternbeirat der KiTa Kreuz. Es gebe aber noch viel mehr Themen, die man künftig angehen wolle, so Svenja Helgert (BRK Kindernest). Dazu gehöre zum Beispiel, mehr Betreuungsplätze zu schaffen. Der frisch gewählte Gesamtelternbeirat setzt nun einen Termin für eine erste Sitzung fest, in der sich das Gremium organisiert und Posten verteilt.