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Öffentlicher Personennahverkehr

“Warum immer die Linie 314?”: Verkehrsplaner erklärt, weshalb manche Stadtbusse ausfallen

In den vergangenen Monaten mussten immer wieder Busfahrten in Bayreuth ausfallen. Der Ärger darüber war zum Teil groß. Die Stadtwerke erklären, wie entschieden wird, auf welchen Linien Fahrten ausfallen.

Wer mit dem Bus in die Saas fahren wollte, hatte es in den vergangenen Wochen schwerer als sonst. Die Linie 314 verkehrt, genau wie die Linie 306, nicht mehr alle 20 Minuten, sondern im 40 Minuten-Takt. Grund dafür ist, dass die Busfahrerinnen und Busfahrer der Stadtwerke die Fahrten in den Sommerferien aufgrund einiger Krankheitsfälle nicht mehr abdecken können. Wir haben bei den Stadtwerken nachgefragt, wie die Ausfälle zustande kommen.

Es wird nicht gewürfelt

“Wir würfeln nicht aus, welche Linien ausfallen”, sagt Verkehrsplaner Vincent Feige, 314 sei auch nicht seine “Hasszahl”. Auf welcher Linie Halte ausfallen müssen, ist von mehreren Faktoren abhängig. “Wir geben uns wirklich Mühe, aber wir können leider nicht alle zufriedenstellen”, sagt Feige. Die ersten Fragen, die man sich bei den Stadtwerken stellt, wenn Fahrten ausfallen müssen, sind: Wie viele Menschen nutzen die Linie? Und wie viele Fahrten stehen regulär auf dem Plan? “Wir haben einen guten Überblick darüber, wann auf welcher Linie wieviele Leute unterwegs sind”, sagt Feige.

Auf Linien, die ohnehin nur im Halbstundentakt fahren, sollen keine Fahrten ausfallen, weil dann schnell nur jede Stunde ein Bus kommt. Das sei unbedingt zu vermeiden, so Vincent Feige. Deswegen kommen vor allem Linien in Frage, wo Busse im 20 Minuten Takt fahren. Beide Bedingungen erfüllt die Linie 314 und in den Semesterferien auch die Linie 306, die zum Campus fährt, sagt Vincent Feige. Außerdem fließt in die Überlegungen mit ein, ob es alternative Angebote für ausfallende Fahrten gibt. In Richtung Saas fährt stündlich die 312 und – je nach Tageszeit – stündlich oder halbstündlich der Landkreisbus mit der Nummer 372. Richtung Uni verkehrt die Linie 304. Schon bemerkt? In den Bussen der Stadtwerke gibt es jetzt neue Ticket-Scanner und Anzeigen.

Lieber ankündigen als spontan entscheiden

Darüber, warum es so wenig Busfahrerinnen und Busfahrer gibt, stellt man bei den Stadtwerken nur Vermutungen an. Zum einen seien es die Arbeitszeiten, man arbeite zum Teil sehr früh oder sehr spät, an Wochenenden und Feiertagen. Zum anderen trage man natürlich Verantwortung, müsse acht Stunden lang konzentriert sein.

Bei den Stadtwerken hat man sich dazu entschieden, Ausfälle lieber im Voraus bekannt zu geben statt immer wieder spontan zu entscheiden, dass am betreffenden Tag Fahrten ausfallen müssen. “So können wir planen, die Fahrgäste rechtzeitig informieren und die Aushänge anpassen”, sagt Vincent Feige. Ab dem 10. September, wenn die Schule wieder anfängt, sollen die Busse wieder nach Plan fahren.