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Oberfranken

Oberfränkischer Spielzeughersteller meldet Insolvenz an: Das geschieht jetzt

Der oberfränkische Spielzeughersteller Haba meldet Insolvenz in Eigenverwaltung an. Nun wollen sie den Geschäftsbetrieb neu aufstellen.

Der oberfränkische Spielzeughersteller Haba mit Sitz in Bad Rodach im Landkreis Coburg leitet ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung ein. Dies gab der Spielzeughersteller in einer Pressemitteilung vom 12. September 2023 bekannt.

Spielzeughersteller beantragt Insolvenzverfahren

Das Familienunternehmen reichte beim zuständigen Amtsgericht Coburg einen Antraf auf Insolvenz in Eigenverwaltung ein. Diesem Antrag kam das Amtsgericht nach und ordnete die vorläufige Eigenverwaltung des Spielzeugherstellers an.

“Der Antrag auf Eigenverwaltung ist uns alles andere als leicht gefallen”, sagt Geschäftsführer Dr. Mario Wilhelm, “aber sie ist angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation die einzige Möglichkeit, dass die HABA FAMILYGROUP mit ihrer großen Tradition schnell wieder zu alter Stärke zurückfindet. Darum kämpfen wir jeden Tag mit großer Leidenschaft und bekommen dafür von der Inhaberfamilie das notwendige Vertrauen.”




Unternehmen will sich neu aufstellen

Das Verfahren zur Eigenverwaltung ermögliche laut der Pressemitteilung eine Neuaufstellung des Unternehmens während dem laufenden Geschäftsbetrieb. Zudem wolle man den Spielzeughersteller langfristig finanziell stabilisieren.

Die derzeitige Geschäftsführung unter Mario Wilhelm bleibt bestehen. Als Sanierungsexperte tritt Martin Mucha aus der Kanzlei Grub Brugger als Generalbevollmächtigter in das Unternehmen ein.

Eigenverwaltung als Alternative zur regulären Insolvenz

Ein Eigenverwaltungsverfahren wird allein dann bewilligt, wenn auch die wichtigsten Gläubiger diesen Kurs unterstützen. Im Unterschied zu einem regulären Insolvenzverfahren gibt es in der Eigenverwaltung keinen Insolvenzverwalter, sondern einen sogenannten Sachwalter, der das Verfahren fachkundig begleitet und überwacht.

Als vorläufigen Sachwalter hat das Gericht den Wirtschaftsjurist Tobias Sorg aus der Kanzlei dmp solutions GmbH bestellt.