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Tourismus

Mehr Gäste trotz weniger Gasthäuser in Oberfranken und Bayreuth

Oberfranken wird als Ziel für Touristen immer beliebter. Die Region Bayreuth kann von dem Boom nur zum Teil profitieren. 

Der Tourismus in und um Bayreuth und die Region bleibt von den Zahlen her Recht stabil. Im Fichtelgebirge stieg die Zahl der Gäste im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozent auf über 296.000 Ankünfte. In der Fränkischen Schweiz dagegen sank die Zahl der Gästeankünfte um 3,5 Prozent auf 189.000.  Durchschnittlich blieb jeder Gast 2,4 bzw. 2,2 Tage in der Region. In der Stadt Bayreuth stiegen die Gästezahlen um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Bayreuth-Land dagegen sind 1,9 Prozent weniger Gäste angekommen.

Betrachtet man ganz Oberfranken steigen die Zahlen der Übernachtungen und der Gäste. Allerdings schließen immer mehr Beherbergungsbetriebe.

Neues Rekordjahr für Oberfrankens Beherbergungsbetriebe

Nach einem bereits erfolgreichen Jahr 2023 steuert Oberfranken 2024 erneut auf ein Rekordjahr im Tourismus zu. Im ersten Halbjahr 2024 stieg die Zahl der Gästeankünfte um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ebenso positiv entwickelte sich die Zahl der Übernachtungen, die mit einem Plus von fast 3 Prozent gegenüber 2023 auf 2,5 Millionen anstieg.

Vielfalt als Schlüssel zum Erfolg

Die Tourismusbranche in Oberfranken profitiert stark von der Vielfalt der Angebote. Von den malerischen Naturräumen, vielen Veranstaltungen bis hin zu attraktiven Zielen für Städtetrips, bietet die Region etwas für jeden Geschmack. Thomas Puchtler, Vorsitzender des Tourismusausschusses der IHK für Oberfranken Bayreuth, hebt die Bedeutung der regionalen Identität und der hohen Gastfreundschaft hervor: „Unsere Tourismusbetriebe sind das Herz der Region und tragen wesentlich zum Erfolg bei. Doch um diesen Erfolg langfristig zu sichern, müssen die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden.“

Sinkende Zahl der Beherbergungsbetriebe trotz Tourismusboom

Trotz der positiven Entwicklung der Übernachtungszahlen zeigt sich eine besorgniserregende Tendenz: Die Zahl der geöffneten Beherbergungsbetriebe in Oberfranken ist im Vergleich zu 2019, also vor der Corona-Pandemie, um sechs Prozent gesunken. Vor allem Kleinstbetriebe mussten schließen. Die Anzahl der angebotenen Betten verringerte sich im gleichen Zeitraum um einen Prozentpunkt. Monika Kaiser, Tourismusreferentin der IHK für Oberfranken Bayreuth, warnt vor den vielschichtigen Herausforderungen, die zur Aufgabe von Betrieben führen, darunter der Mangel an qualifizierten Nachfolgern.

Regionale Unterschiede in der Tourismusentwicklung

Nicht alle Teilregionen in Oberfranken profitieren gleichermaßen vom Tourismusboom. Während die Stadt Bamberg ein beeindruckendes Plus von 9,5 Prozent bei den Übernachtungen verzeichnete, musste der Landkreis Forchheim einen Rückgang von 8,2 Prozent hinnehmen. Puchtler betont, dass Investitionen dringend notwendig seien, um den Tourismus in allen Regionen nachhaltig zu stärken.

Fachkräftemangel und Bürokratie als Hemmnisse

Neben den strukturellen Herausforderungen sieht Puchtler den Fachkräftemangel und die zunehmende Bürokratie als große Hürden für die Tourismusbranche. „Gastgeber wollen sich auf ihre Gäste konzentrieren, nicht auf Formulare und Genehmigungen. Die Bürokratie muss dringend abgebaut werden, um den Tourismus in Oberfranken weiter zu fördern“, so Puchtler abschließend.