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Protestaktion

“Letzte Generation” protestiert vor dem SPD Parteibüro Bayreuth

Die “Letzte Generation” protestierte heute auf Eis stehend und mit Schlinge um den Hals in Bayreuth gegen den Umgang der Regierung mit der Klimakrise.

Die Protestaktion der “Letzten Generation” am Dienstagnachmittag, den 4. Juni 2024, liefert eindrückliche Bilder. Der 17-jährige Niklas Huth steht gegen 16:45 Uhr vor dem SPD-Parteibüro auf einem Eisblock, mit einer Schlinge um den Hals. Damit wolle er zum Ausdruck bringen, wie tödlich die Folgen der Klimakrise seien, so Huth.

„Uns schmilzt wortwörtlich gerade das Eis unter den Füßen weg. Die Folgen der Klimakrise spüren wir schon jetzt: Sei es bei den Überschwemmungen im Saarland vor kurzem oder jetzt gerade in Bayern und Baden-Württemberg. Auch hier in Deutschland sterben jetzt schon Menschen an den Folgen der Klimakrise!“

Huth zufolge sei es unehrlich von Bundeskanzler Scholz, in Krisengebieten Beileid zu bekunden und Unterstützung zu versichern, während er weiterhin zu wenig für den Klimaschutz tue. Hier führt der junge Aktivist die mehrfachen Urteile von Gerichten gegen die Bundesregierung an, die allesamt zu wenig Klimaschutzmaßnahmen attestieren.

Klimaaktivisten stellen Forderungen an Kanzler Scholz

Hintergrund des Protestes sei die gestrige Einlieferung des Hungerstreikenden Wolfgang Metzeler-Kick in das Bundeswehrkrankenhaus Berlin. Metzeler-Kick befindet sich seit 89 Tagen im Hungerstreik und seit einigen Tagen im absoluten Hungerstreik. Er nehme also nicht einmal mehr Saft zu sich, wie bisher. Neben ihm seien drei weitere Menschen im Hungerstreik. Die Aktivisten fordern Bundeskanzler Scholz auf, folgende drei Punkte in einer Regierungserklärung auszusprechen:

  1. Der Fortbestand der menschlichen Zivilisation ist durch die Klimakatastrophe extrem gefährdet.
  2. Es gibt kein CO2-Restbudget mehr, denn es sind bereits jetzt hunderte von Gigatonnen zu viel CO2 in der Luft.
  3. Wir müssen jetzt, wenn auch mit Jahren Verspätung, radikal umsteuern.

Die Forderungen seien allesamt von Prof. Schnellnhuber (Gründungsdirektor des Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung) hinsichtlich ihrer Wissenschaftlichkeit bestätigt worden. Eine adäquate Reaktion des Kanzlers sei bisher ausgeblieben.

Huth endete seinen Redebeitrag mit den Worten: „Herr Scholz, sie haben das Leben der Hungerstreikenden und unzählige Leben der jungen Generation in der Hand. Ist Ihnen meine Zukunft egal? Warum sind Sie nicht ehrlich?“