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Tarifverhandlungen

Großer Warnstreik in Bayreuther Käserei Bayernland

Beschäftigte der Bayernland eG in Bayreuth streiken für ihre Tarifforderung gegen „Mager-Angebot“ der Arbeitgeber, der bayrischen Milchindustrie.

Keine „saure Milch“ beim Lohn: Mit einem Warnstreik wollen die rund 300 Beschäftigten der Bayreuther Käserei Bayernland in den Tarifverhandlungen Druck auf die Arbeitgeber ausüben. “Wir wollen einen fixen Lohnzuschlag von 411 Euro pro Monat für alle Beschäftigten und für die Azubis einen eigenen Tarifvertrag, um die Ausbildungsqualität zu verbessern”, so der Betriebsratsvorsitzende Miroslav Schramek.

Angebot der Arbeitgeber zu niedrig

In der ersten Verhandlungsrunde war eine Lohnerhöhung von 3 Prozent in diesem und weiteren 2 Prozent im kommenden Jahr angeboten worden. Das sei den Beschäftigten zu wenig, so Schrammek. “Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kämpfen zurecht für ihre Forderung. Den Betrieben geht es gut, die Auftragslage ist sehr gut und wir wollen ein kleines Stück vom Kuchen, den die Betriebe in der Bayerischen Milchwirtschaft einfahren.”

Zu den Streiks aufgerufen hatte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Gute Stimmung

„Es wird Zeit, dass die Beschäftigten der bayrischen Milchwirtschaft ein Zeichen setzen. Den Arbeitgebern muss klar sein, dass sie ihren Fuß von der Lohnbremse nehmen müssen“, sagt Inga Schneider von der NGG Region Oberfranken.

Sie betont, die Stimmung unter den Streikenden sei gut. “Es ist uns wichtig dass keine Lebensmittel verschwendet werden. Die Kühe geben ja weiter Milch. Die Produktion wurde sauber heruntergefahren, so dass keine Lebensmittel verderben.”

Azubi-Offensive

Neben der Lohnerhöhung will die NGG eine „Azubi-Offensive“ für die Molkereien und Käsereien in Bayern starten: Azubis sollen 100 Euro pro Monat mehr bekommen. Darüber hinaus will die NGG eine Fahrkostenerstattung zur Berufsschule, mehr Zeit zum Lernen für die Abschlussprüfung und Prämien beim erfolgreichen Berufsabschluss erreichen. Außerdem sollen Ausbilder freigestellt werden, um sich ausschließlich um die Auszubildenden kümmern zu können.

Weitere Streiks folgen

Nachdem in der vergangenen Woche bereits einige Betriebe der bayrischen Milchindustrie bestreikt wurden, werden die Warnstreiks bis zum zweiten Verhandlungstermin am 26.06.2024 in Franken und bayernweit fortgesetzt.