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Frauenhaus

nach dem Frauenhaus: Haus Monika für Frauen wird nun gebaut

Eine Wohnung zu finden ist in Bayreuth aktuell ja gar nicht so einfach. Bezahlbarer Wohnraum ist knapp. Das trifft auch das Frauenhaus. Deshalb baut die Caritas nun das Haus Monika – eine Übergangs-Unterkunft nach dem Frauenhaus.

Mitten in der Bayreuther Altstadt hat einst Elisabeth Schmidt in einem kleinen Einfamilienhaus gewohnt. Als Frau Schmidt starb, vermachte sie das Haus der Bayreuther Caritas. Sie legte fest ihr Erbe solle “für den Schutz von Frauen” verwendet werden. Das ist jetzt fünf Jahre her.

Zwischen Frauenhaus und eigenständigem Leben

Seither wurde geplant und hin und her gerechnet und nun steht fest: Es wird hier ein Übergangs-zu-Hause für bis zu sechs Frauen und ihre Kinder gebaut. “Übergang” deshalb, weil die Wohnungen nicht zum eigentlichen Frauenhaus gehören. Vielmehr können hier Frauen einziehen, die den Schutz des Frauenhauses nicht mehr brauchen, die aber auch nicht sofort außerhalb des Frauenhauses eine Wohnung finden.

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Wenig Plätze im Frauenhaus

Im Bayreuther Frauenhaus kommen Frauen und ihre Kinder unter, die zu Hause Gewalt erfahren haben und denen Gefahr droht. Im Frauenhaus werden die Frauen versorgt, begleitet und ihnen wird Schutz gewährt. Manchmal bleiben Frauen nur kurz, manchmal aber auch über mehrere Monate. Sie bleiben, bis sie eine eigene Wohnung gefunden haben. Und das kann dauern. Dabei sind die Plätze im Frauenhaus knapp und sobald eine Frau auszieht ist ihr Platz in der Regel sofort wieder belegt.

Frauen ablehnen zu müssen, weil keine Betten mehr frei sind für sie im Frauenhaus, ist hart für die Mitarbeiterinnen. Vor allem, wenn Frauen da sind, die eigentlich ausziehen könnten, die aber keine Wohnung finden: Ein Zustand, den die Caritas ändern will.

Haus Monika soll Frauen den Weg in die Eigenständigkeit erleichtern

“Wir schaffen Platz im Frauenhaus, indem Frauen übergangsweise hierher ziehen und dann in Ruhe eine dauerhafte Wohnung finden können,” betont der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbands Bayreuth Dieter Scholl. Im Haus Monika werden vier Wohnungen mit jeweils drei Zimmern und zwei Zwei-Zimmer-Wohnungen gebaut. Es wird ein Mehrparteienhaus, das sich laut dem Architekten Dietmar Stiefler gut in den Stadtteil einfügen wird. Das Grundstück hat die Caritas geerbt und von der Erzdiözese Bamberg zudem 700.000 Euro für den Bau bewilligt bekommen. Auch weitere kleinere Fördergeber gibt es. Ganz gedeckt sind die Kosten aber noch nicht.

In den nächsten acht Wochen soll der Rohbau entstehen. Danach folgen die Innenausbauarbeiten. Die ersten Frauen sollen dann im Frühjahr 2026 einziehen können.