Fledermäuse in der Wohnung? Stadt informiert über richtigen Umgang mit den Tieren

Wenn die Schulkinder gerade Ferien haben und es für viele Menschen in den Urlaub geht, beginnen die Fledermäuse schon mit den Vorbereitungen auf den Winter. Schon ab Anfang August suchen sie sich frostsichere Unterkünfte wie feuchte Keller oder Höhlen. Beim Umzug sind die Fledermäuse dann ohne Unterkunft und können sich schon mal in menschliche Wohnungen verirren. Die Stadt Bayreuth informiert im Amtsblatt darüber, was zu tun ist, wenn man geflügelten Besuch in den eigenen vier Wänden bekommt.

Zwergfledermäuse passen durch gekippte Fenster

23 verschiedene Fledermaus-Arten gibt es in Deutschland, 18 davon hat die Stadt Bayreuth in den letzten Jahren im Stadtgebiet erfasst. Ab Anfang August verlassen viele Fledermäuse ihre Sommerquartiere in Dachböden, Mauerspalten oder hinter Wandverschalungen und suchen sich eine Bleibe für den Winter. In der Morgendämmerung kehren sie dann an einem Ort ein, an dem sie den Tag ungestört verschlafen können. Dabei passiert es immer wieder, dass Zwergfledermäuse in Wohnungen fliegen. Sie passen mit ihrer Körpergröße von etwa vier Zentimetern und einem Gewicht von maximal sechs Gramm auch durch gekippte Fenster und verstecken sich dann in den Falten von Gardinen oder hinter Bildern.

Am einfachsten ist: Abends Fenster auf

Wer bei geschlossenen Fenstern schläft oder Fliegengitter vor den Fenstern hat, braucht sich über den ungebetenen Besuch keine Sorgen zu machen. Für alle, die bei geöffnetem Fenster besser schlafen, gibt es aber einige Tipps für den Fall, dass Fledermäuse sich in die Wohnung verirren.

Am einfachsten ist es laut Stadt, bis zum Abend abzuwarten und bei Beginn der Dämmerung alle Fenster weit zu öffnen. Dann sollten die kleinen Gäste von ganz allein in den Abendhimmel davonfliegen. Sie haben ja schließlich eine Fledermaus-Wohnung zu finden. Danach sollten zumindest für diese Nacht die Fenster geschlossen bleiben.

Alternative: Fledermäuse einsammeln

Wer so lange nicht warten will, kann die Fledermäuse vorsichtig aus ihren Verstecken sammeln. Dazu gehören zum Beispiel Vorhänge, Gardinenleisten, Lücken hinter Bildern und Schränken, Vasen und Blumenübertöpfe. Zum Einsammeln sollten unbedingt Handschuhe getragen werden. In einem Stoffsäckchen, zum Beispiel in einer Baumwolltasche, oder in einem Schuhkarton müssen die Tiere dann an einem dunklen Ort auf die Dämmerung warten. Dann sollten Sie die Tiere außerhalb, aber in der Nähe der Wohnung, an einem ungestörten Ort freilassen.

Unterstützung gibt’s beim Fledermaus-Telefon

Wer sich nicht traut die Tiere anzufassen, bekommt beim Anrufbeantworter des Bayreuther Fledermaus-Telefons Unterstützung. Die Nummer lautet: 0921/7594 217. Dort beraten ehrenamtliche Fachkräfte und helfen, soweit möglich, die Fledermäuse aus der Wohnung zu bergen.

Fledermäuse stehen unter Schutz

Keinesfalls dürfen die Fledermäuse getötet werden, denn sie gelten als besonders geschützte Tierart und sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Verstöße können mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro geahndet werden.

Aktuell sei immer noch zu wenig über das Vorkommen von Fledermäusen im Stadtgebiet bekannt, heißt es im Amtsblatt. Wer also Fledermäuse beobachtet, wird gebeten alle Informationen, also zum Beispiel zu Quartieren, an das Amt für Umwelt- und Klimaschutz zu melden. Die Telefonnummern sind: 0921 25-1143 und 0921 25-1175.