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Fichtelgebirge

Felsenlabyrinth Luisenburg soll Nationales Naturmonument werden

Acht Naturmonumente gibt es deutschlandweit aktuell. Das Felsenlabyrinth Luisenburg könnte bald dazustoßen, denn das Gebiet hat einige Superlative zu bieten.

Bayern soll ein neues Nationales Naturmonument bekommen, und das kommt aus Oberfranken: Die Luisenburg in Wunsiedel ist Europas größtes Felsenlabyrinth. Der Ministerrat hat heute, am 16. Juli 2024 ein entsprechendes Ausweisungsverfahren auf den Weg gebracht und greift damit eine regionale Initiative auf.

Deutschlandweit gibt es bisher acht ausgewiesene Naturmonumente, eines davon – die Weltenburger Enge – liegt in Bayern. Naturmonumente zeichnen sich durch ihre Seltenheit, Eigenart oder Schönheit aus und können aus wissenschaftlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen ausgezeichnet werden. So steht es im Bundesnaturschutzgesetz.

Mit seinen rund 300 Millionen Jahre alten Granitfelsbildungen sei das Felsenlabyrinth Luisenburg erdgeschichtlich von herausragender Bedeutung, hieß es in der Kabinettssitzung. Verwitterung und Erosion haben den Felsformationen ihr einzigartiges Aussehen verliehen.

Luisenburg war die erste Freilichtbühne Deutschlands

Auch die kulturhistorische Bedeutung der Luisenburg spielt eine Rolle für die Anwartschaft auf den Status als Naturmonument. Ende des 18. Jahrhunderts ist am Rande des Areals ein Landschaftsgarten angelegt und die erste Freilichtbühne Deutschlands eingerichtet worden. So steht das Felsenlabyrinth kulturhistorisch für die Verbindung von urwüchsiger Naturlandschaft und Kultur. Die nationale Bedeutung spiegelt sich auch in den hohen Besucherzahlen von über 100.000 pro Jahr wider. Die Luisenburg-Festspiele im Freilichttheater leisten dazu alljährlich sicher einen erheblichen Beitrag.

Uhu, Kreuzotter und Gartenschläfer wohnen im Felsenlabyrinth

Dass die Luisenburg die erste Freilichtbühne Deutschlands ist, ist nicht der einzige Superlativ, den das Gebiet vorzuweisen hat. Denn das Felsenlabyrinth ist auch noch das älteste Naturschutzgebiet Oberfrankens. Seine lebensraumtypische Biodiversität ist insbesondere durch typische Arten wie Sperlingskauz, Schwarzspecht, Uhu, Kreuzotter, Gartenschläfer oder auch bemerkenswerte Moose, vor allem das Leuchtmoos, gekennzeichnet. 

Der Prozess dauert über ein Jahr

Die Ausweisung soll in einem transparenten Verfahren unter Einbeziehung der Regierung von Oberfranken und der Beteiligten vor Ort erfolgen. Für das Ausweisungsverfahren ist ein Zeitrahmen von rund eineinhalb Jahren vorgesehen, während dem auch der genaue Gebietsumgriff des Nationalen Naturmonuments Luisenburg in Wunsiedel festgelegt werden wird.