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Fahrradfahren

Abgezwickt und abgeschleppt: Stadt geht gegen Dauerparker-Fahrräder vor

Schrottfahrräder oder dauerparkende Drahtesel sorgten für ordentlich Unmut bei Pendlern und Stadtbauhof-Mitarbeitern. Für die Stellplätze am Hauptbahnhof gibt es jetzt eine neue Regelung.

Wer mit dem Fahrrad zum Bahnhof fährt, kennt es: Die Parkplatzsuche dauert: Der Zug fährt gleich und die Fahrradständer sind voll. Und das ein oder andere Fahrrad sieht so aus, als ob es hier schon länger vor sich hin rosten würde. Über einen Lösungsansatz für dieses Problem informiert die Stadt Bayreuth am 12. Juli 2024.

24 Stunden-Parken am Hauptbahnhof

Die Stadt rückt nun Schrottfahrrädern und Dauerparkern in den Bike & Ride-Anlagen zu Leibe. Es gibt jetzt 64 Fahrradstellplätze am Hauptbahnhof, die nur für 24 Stunden belegt werden dürfen. Für die restlichen 88 Plätze gilt eine Höchstparkdauer von 30 Tagen. „Werden Fahrräder länger als erlaubt abgestellt, werden sie abgezwickt und zum Bauhof abgeschleppt“, kündigt Bernd Sellheim, Leiter des Stadtbauhofs, an.

Die Tunnelstraße soll folgen

Grund für die neue Regelung waren die vermehrten Beschwerden über die langzeitparkenden Räder am Hauptbahnhof, so Sellheim. Die neue Zwei-Parkzeiten-Regelung soll übrigens zeitnah auch auf die rund 150 Bike & Ride-Stellplätze in der Tunnel-Straße ausgeweitet werden, da es auch hier Herausforderungen mit Dauerparkern gibt.

Über 50 Räder vom Bahnhof stehen nun am Bauhof

Mitarbeiter des Stadtbauhofs haben bereits Anfang Juni damit begonnen, offensichtlich dauerhaft in der Bike & Ride-Anlage abgestellte Räder zu kennzeichnen. „Wir hatten den Besitzern eine Frist von 14 Tagen eingeräumt, ihre Räder wegzufahren“, berichtet Bernd Sellheim. Nach Verstreichen der Frist hätten seine Mitarbeiter 50 bis 60 Fahrräder weggeräumt und zum Bauhof gebracht, wo sie seither stehen. „Wir warten jetzt drei Monate. Wer sich meldet, erhält sein Fahrrad zurück. Meldet sich niemand, werden gut erhaltene Räder öffentlich versteigert und die Fahrradleichen verschrottet“, sagt der Chef des Stadtbauhofs. Groß vermisst scheinen die Räder jedenfalls nicht zu werden, denn bisher haben sich erst drei Besitzer von abgeschleppten Fahrrädern gemeldet. Lesen Sie auch: Flitzer in Bayreuth: Garten-Tipps gegen Nacktschnecken.

Vor dem Bürgerfest musste aufgeräumt werden

Am Bauhof stehen aber weit mehr als die 50 bis 60 vom Bahnhof abgeschleppten Drahtesel. „Wir schauen uns natürlich auch in der Innenstadt nach Schrotträdern um, deren Ketten verrostet sind oder die keinen Sattel mehr haben“, erläutert der Bauhofleiter. Auch diese werden gekennzeichnet und anschließend nach 14-tägiger Frist abgeschleppt.

Vor dem Bürgerfest hatten die Mitarbeiter des Stadtbauhofs im Bereich der Maximilianstraße übrigens besonders viel zu tun. Denn sie mussten nicht nur an Laternen oder Verkehrsschildern dauerentsorgte Fahrradleichen entfernen, sondern sich um seit Längerem abgestellte neuere Bikes kümmern, die beim Aufbau von Bänken, Buden oder Bühnen im Weg standen. „Diese wurden von uns fotografiert – wie übrigens alle von uns abgeschleppten Räder – und ebenfalls zum Bauhof transportiert”, sagt Bernd Sellheim.

Wer vermisst sein Rad?

Wer also sein Fahrrad – egal ob neu oder alt – vermisst, sollte sich beim städtischen Fundbüro unter der Nummer 0921 251357 oder im Stadtbauhof unter 0921 251847 melden, denn dort gibt es die Bilder der etwa 150 Fahrräder zu sehen, die mittlerweile bei uns abgestellt sind, so Sellheim.