Zuletzt aktualisiert am

BayWa Krise

BayWa Krise: Kaum Alternativen zum Werkstattservice der BayWa im Bayreuther Raum

Die wirtschaftliche Schieflage der BayWa sorgt auch unter Bayreuther Landwirte für Gesprächsstoff. Panik schiebt man aber noch nicht.

Die BayWa befindet sich in einer finanziellen Schieflage. Erst kürzlich kündigte der Großkonzern ein Sanierungsgutachten an. Das bt sprach mit Kreisobmann Karl Lappe über die Entwicklung der BayWa und der Bedeutung des Großkonzerns für den Bayreuther Raum.

Werkstätte der BayWa oft einzige Anlaufstelle für Landwirte

Für viele Landwirte ist die BayWa die erste Anlaufstelle für Futtermittel, Vermarktung und Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder den Kauf von Maschinen. Auch im Bayreuther Raum sieht das nach Kreisobmann Karl Lappe ähnlich aus.

Schon gelesen? Die Erdbeerbauern sind recht zufrieden mit der Ernte.

Vor allem der Werkstattbetrieb der BayWa spielt eine große Rolle. “Im Bayreuther Raum gibt es nicht allzu viele Werkstätten für Landmaschinen”, sagt Kreisobmann Karl Lappe. “Bei der BayWa ist der Notdienstservice außerdem auch abends und an Wochenenden verfügbar.

Laut Lappe gibt es im Raum Bayreuth für die technischen Serviceleistungen der BayWa kaum Alternativen. Zwar gäbe es kleinere Händler, die hätten aber oft nicht die nötige EDV für die technische Pflege der Geräte und Lizenzen. Und von den Lizenzen sind die Landwirte eben abhängig.

BayWa Schieflage sorgt noch nicht für Panik

Laut Lappe hatte die wirtschaftliche Situation der BayWa noch keine direkten Auswirkungen auf den landwirtschaftlich Betrieb. “Erst einmal läuft alles weiter wie gehabt”, sagt der Kreisobmann.

Auch bei den Landwirten macht sich laut Lappe noch keine größere Panik breit. Zwar rede man darüber, “aber keiner der Landwirte glaubt so richtig, dass es nicht mehr weiter gehen wird”.

Hoffnung, dass BayWa die Kurve kriegt

Trotz aller Probleme der BayWa glaubt Lappe daran, dass der Konzern wieder die Kurve kriegt, zumindest wenn es um die Agrarsparte geht. “Die Agrarsparte lief am erfolgreichsten, vergaloppiert hat man sich in der BayWa mit den Auslands- und den Solargeschäften.”

Die wirtschaftliche Flaute der letzten Jahre hätte laut Lapp auch zur Schieflage beigetragen. “Es hätte nicht so weit kommen sollen, da haben sicherlich Aufsichtsgremien versagt”, meint der Kreisobmann, “ich denke, die BayWa wird jetzt versuchen, die Probleme auf höchster Ebene zu lösen”.

Eine neue Alternative zur BayWa hält Lappe für unrealistisch: “Am Ende stellt sich die Frage, wer überhaupt in der Lage wäre, so etwas in dieser Größenordnung zu übernehmen.” Auch von einer Zerschlagung des Konzerns hält Lappe nicht viel. “Das kostet am Ende womöglich mehr Geld und Arbeitsplätze.”