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Polizei

Polizeiwagen als Trampolin benutzt: Kulmbacher Bierwoche hält Polizei auf Trab

Mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung, eine Delle im Polizeiwagen und eine Anzeige wegen des Gebrauchs verfassungsfeindlicher Parolen waren das Ergebnis des Freitagabends.

Die Polizei hatte auf dem Kulmbacher Bierfest am Freitagabend, den 2. August, einiges zu tun. Die Sicherheitskräfte wurden zu mehreren Handgreiflichkeiten gerufen und verteilten einige Platzverweise. Außerdem erlaubte sich ein Bierfestbesucher einen Spaß, der zu einer Delle in einem Polizeifahrzeug führte.

Mehrere Faustschläge ins Gesicht

Den ersten Einsatz löste ein 37-Jähriger Mann aus dem Landkreis Hof aus. Er geriet gegen 19:30 Uhr mit zwei anderen Festbesuchern in Streit. Der Grund für die Auseinandersetzung ist dem Polizeibericht nicht zu entnehmen. Er schlug beiden Männern mit der Faust ins Gesicht. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes griffen ein, der Hofer blieb aber uneinsichtig und wurde deshalb des Platzes verwiesen. Nachdem er kurze Zeit später trotzdem wieder auf dem Festgelände gesichtet wurde, nahm die Kulmbacher Polizei ihn in Gewahrsam. Die beiden geschädigten Männer waren durch die Faustschläge leicht verletzt, mussten aber nicht weiter ärztlich behandelt werden. Den Täter erwartet nun eine Anzeige wegen Körperverletzung.

Einen ähnlichen Fall verzeichnet die Polizei um 22:30 Uhr im Umgriff des Stadels. Hier schlug ein 28-jähriger Eritreer einem 30-jährigen Mann aus dem Kongo ins Gesicht. Das rechte Auge des 30-jährigen Mannes schwoll daraufhin an. Der Schläger erhielt einen Platzverweis und muss sich nun wegen Körperverletzung vor Gericht verantworten. Lesen Sie auch: Heißer Mittwoch auf dem Kulmbacher Bierfest.

21-Jähriger verursacht Delle in Polizeiwagen

Um kurz nach 23 Uhr gab es den nächsten Zwischenfall im Bereich Stadthalle/Fischergasse. “Ein Bierfestbesucher verwechselte dort einen Streifenwagen scheinbar mit einem Trampolin”, heißt es im Polizeibericht. Der 21-Jährige aus dem Landkreis Kulmbach machte sich den Spaß und ließ sich mit vollem Gewicht auf den Dienst-Pkw fallen. Das Ergebnis war eine Delle in der Motorhaube. Nicht nur, dass der junge Mann den Sachschaden von etwa 1.000 Euro ersetzen muss, er bekommt zusätzlich eine Anzeige wegen Sachbeschädigung.

Platzverweis missachtet und mit rechtsradikaler Parole verabschiedet

Den krönenden Abschluss machte dann noch ein 43-Jähriger aus dem Kulmbacher Landkreis, so die Polizei Kulmbach. Er hatte sich einer Kellnerin gegenüber in ungebührlicher Art und Weise verhalten und einen Platzverweis erhalten, weil er den Bierstadel nicht freiwillig verlassen wollte. Während er den Stadel schließlich verließ, verabschiedete er sich mit einer verbotenen, rechtsradikalen Parole. Das Fest war also für den Mann vorzeitig mit einer Anzeige wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen beendet.

Letztlich wurde noch in der Oberen Stadt bis weit in die Nacht weiter gefeiert. Hier kam es aber laut Polizei nur zu kleineren Handgemengen und Streitigkeiten.