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Landratsamt

Bericht zur Sitzung des Landkreises Bayreuth: Klimaschutzmanagement und Klimaanpassung

von Michael Christensen

Der Landkreis steht vor der Herausforderung, das Klimaanpassungskonzept trotz knapper finanzieller und personeller Ressourcen umzusetzen. Landrat Wiedemann betonte, dass die bisherigen Beschlüsse des Kreistags weiterhin gültig sind. Allerdings sei der Weg über das Bundesförderprogramm aktuell nicht realisierbar. Stattdessen müsse man einen praktikablen Ansatz finden, um die Maßnahmen schrittweise in die Tat umzusetzen.

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Klima, Umwelt und Landwirtschaft wurde am 16. September 2024 über das Klimaanpassungskonzept des Landkreises diskutiert. Dabei ging es vor allem darum, wie sich der Landkreis besser auf den Klimawandel vorbereiten kann. Ursprünglich gab es einen Vorschlag, Mittel für ein solches Konzept bereitzustellen, diese wurden jedoch in der letzten Kreisausschusssitzung gestrichen.

Junge Liste und SPD wollen das Klimaanpassungskonzept vorantreiben

Es wurden zwei Anträge in März dieses Jahres eingereicht:

  1. Antrag von Holger Bär (Junge Liste):
    Bär fordert, dass der Landkreis bereits bestehende Klimaanpassungsinitiativen besser koordiniert und umsetzt. Dabei soll ein “Klimabündnis” gegründet werden, in dem alle wichtigen Akteure wie z. B. die Bayerischen Staatsforsten und das Wasserwirtschaftsamt zusammenarbeiten, um konkrete und realitätsnahe Projekte umzusetzen.
  2. Antrag von Stefan Unglaub (SPD):
    Die SPD schlägt vor, einen “Klima-Beirat” zu gründen. Dieser Beirat soll Klimaprojekte entwickeln, die förderfähig sind, und sich darum kümmern, dass der Landkreis diese unterstützt. Für das Jahr 2024 sollen 7.000 Euro für Öffentlichkeitsarbeit bereitgestellt werden, um das Thema Klimaanpassung in der Region sichtbarer zu machen.

Holger Bär und Stefan Unglaub  sprachen sich für eine straffe Organisation und effektive Umsetzung der Klimaanpassungsmaßnahmen aus. Bär forderte, die aktuellen Projekte genau zu evaluieren und mögliche Synergien zu nutzen. Unglaub betonte, dass schnelle, sichtbare Ergebnisse nötig seien, um die Akzeptanz der Maßnahmen in den Kommunen zu erhöhen.

Was sagt die Verwaltung zu den gestellte Anträgen?

Die Verwaltung und das Klimaschutzmanagement betonen, dass der Landkreis aktiv im Bereich Klimaanpassung ist. Es existiert bereits eine Lenkungsgruppe Klimaschutz, sodass es nicht unbedingt nötig sei, neue Gremien zu gründen, wie Bär und Unglaub vorgeschlagen haben.

Der Landkreis Bayreuth möchte trotz knapper Mittel und Ressourcen weiterhin aktiv im Bereich Klimaanpassung bleiben. Die Anträge von Holger Bär und Stefan Unglaub werden weiter diskutiert und in den Planungen berücksichtigt. Geplant ist, dass Arbeitsgruppen und Netzwerke gebildet werden, um konkrete Klimaprojekte im Landkreis in die Tat umzusetzen. Dieser Beschluss wurde einstimmig verabschiedet.

Landkreis Bayreuth als möglicher Partner im EU-Förderprojekt

Der Ausschuss für Klima, Umwelt und Landwirtschaft entschied sich in derselben Sitzung, in Kooperationen mit der Universität Bayreuth für EU-Programm “Experimental local action for EU missions” zu bewerben, das zentrale Ziele der EU wie den “EU Green Deal” und “Fit for 55” unterstützt. Als federführender Partner im Bereich Klimaanpassung würde der Landkreis im Rahmen dieses Projekts naturbasierte Lösungen entwickeln, die den Klimawandel bekämpfen und gleichzeitig ökologische sowie soziale Vorteile bieten.

Die Personal- und Sachkosten wären zu 100 Prozent durch EU-Mittel gedeckt, sodass keine Eigenmittel erforderlich sind. In enger Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth und weiteren Akteuren soll das vierjährige Projekt, das jährlich 75.000 Euro für Personalstellen vorsieht, bestehende Klimaschutzmaßnahmen vorantreiben.