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Wahlsieg der SPD in Brandenburg: Welche Bedeutung hat das für Bayern und Bayreuth?

Die SPD hat bei den Landtagswahlen in Brandenburg die meisten Stimmen geholt, gefolgt von der AfD. Welche Bedeutung hat dieses Ergebnisse für Bayreuth und Bayern? Wir haben unsere Abgeordneten gefragt.

Es waren Landtagswahlen in Brandenburg und die Republik schaute gebannt auf die Ergebnisse. Doch welche Auswirkungen hat das Ergebnis auf die Bundespolitik und auf unsere Rgion? Politiker von FDP, SPD und CSU aus Bayreuth geben unterschiedliche Einschätzungen.

FDP: „Bittere Ergebnisse“ und ein Weckruf

Bundestagsabgeordneter Thomas Hacker und Stadträtin Luisa Funke-Barjak von der FDP sehen den Ausgang der Wahl in Brandenburg kritisch. „Die Ergebnisse sind bitter“, sagt Thomas Hacker und verweist auf die Schwäche der demokratischen Mitte in Ostdeutschland. Besonders enttäuscht zeigen sich beide darüber, dass die FDP kaum Beachtung fand: „Die SPD profitierte von Wählerstimmen, die einen AfD-Sieg verhindern wollten“. Funke-Barjak ergänzt, dass dies ein Warnsignal für Bayern sei; „Wir müssen klarer kommunizieren, dass wir für Freiheit und Selbstbestimmung stehen – und die Anliegen der Menschen vor Ort stärker in den Fokus rücken“. Insbesondere die AfD-Erfolge bei jungen Wählern mahnten die FDP, diese Zielgruppe besser anzusprechen.

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SPD: Erfolge in Brandenburg, aber keine Signalwirkung für Bayern

Anette Kramme, Bundestagsabgeordnete der SPD aus Bayreuth, lobt den Wahlsieg ihres Parteikollegen Dietmar Woidke. „Er hat einen beeindruckenden Job gemacht und die SPD in Brandenburg trotz schwieriger Ausgangslage nach vorne gebracht“. Trotzdem sieht Kramme in diesem Erfolg keine unmittelbare Bedeutung für Bayern: „Das Wahlergebnis spiegelt die Dynamiken in Brandenburg wider, aber auf Bayern oder Bayreuth hat es keinen Einfluss“, sagt sie. Die Probleme der SPD auf Bundesebene blieben bestehen und die unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen ließen keine direkten Rückschlüsse zu.

CSU: Keine Übertragbarkeit auf Bayern

Auch Silke Launert, Bundestagsabgeordnete der CSU aus Bayreuth, sieht im Wahlergebnis der SPD in Brandenburg keine Bedeutung für Bayern. Sie vermutet, dass die Wahl vor allem eine Mobilisierung gegen die AfD war. „Die Wähler wollten eine Alternative zur AfD und haben sich deshalb für die SPD entschieden“. Launert ist überzeugt, dass das schlechte Abschneiden nicht am Kanzlerkandidat der Union lag. Auch wenn Markus Söder Kanzlerkandidat wäre, hätte das in Brandenburg kaum zu einem anderen Ergebnis geführt.

Fazit: Lokale Dynamiken dominieren

Obwohl der SPD-Sieg in Brandenburg bundesweit Beachtung findet, sind sich die Politiker aus Bayreuth einig: Auf Bayern hat dieses Ergebnis keine direkte Auswirkung. Die Wahl in Brandenburg war nach Ansicht der drei von uns befragten Parteien stark von der Ablehnung der AfD geprägt, während in Bayern andere Themen den Ton angeben. Dennoch wird die Wahl als Weckruf wahrgenommen, vor allem für die FDP, ihre Positionen klarer zu kommunizieren und gezielter auf die Sorgen der Wähler einzugehen.

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