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Theater

Der Himmel weinte mit: Premiere von ‘Romeo und Julia’

“Romeo, oh Romeo, warum muss es regnen?“ Bei der Premiere von “Romeo und Julia“ der Studiobühne Bayreuth regnete es ununterbrochen auf der Freilichtbühne.

Das Sommer Programm der Studiobühne Bayreuth hat offiziell begonnen. Das bekannte Stück “Romeo und Julia” leitet die Saison ein.

Auch der Himmel weinte

Die Premiere fand auf der Eremitage Freilichtbühne im Römischen Theater statt. Es hat geschüttet. “Hals- und Beinbruch!” oder auch bei einer Freilichtbühne: “Lass es regnen!”.

Trotz der Wettervorhersage erschienen rund 200 eifrige Zuschauer, um die Premiere der Studiobühne zu besuchen. Der Zuschauerraum ist überdacht, so dass das Publikum trocken blieb. Ironischerweise hörte der Regen erst in der Pause auf, als ob der Regen Teil des Stücks wäre.

“Es war wie Hintergrundmusik, es hat geschüttet” sagt Ingrid Wachsmann, die für Kostüm- und Bühnenbild verantwortlich ist. Die exzentrisch modernen Kostüme bildeten einen krassen Widerspruch zum Ruinentheater in der Eremitage. Zuschauer sahen den Regen an den Bühnenscheinwerfern vorbei fallen, was die ganzheitliche Ästhetik noch absurder erscheinen ließ: Es war ein Spektakel.

Über den Regen sprechen

„Der Regen passt ja auch zu der Stimmung,“ sagt der Hauptdarsteller, Julius Haendle, „Dass es mein allererstes Mal ist, dass ich auf einer Freilichtbühne spiele. Der Regen ist natürlich etwas, das man sonst nicht gewohnt ist. Ich hoffe, das Publikum konnte uns verstehen.“

„Der Regen macht es für die Schauspieler schwierig. Das Prasseln auf der Tribüne erschwert das Hören und dagegen zu schreien – und das dann durchzuhalten – ich habe richtig mit gezittert,“ sagte Stefan Schneller, der Regie führt. 

Trotz des Dauerregens, Dauerapplaus

Kein Grund sich Sorgen zu machen, denn die Aufführung bekam zum Ende Dauerapplaus. Ein Zuschauer aus Stuttgart meinte, “Wir finden es sehr gut, echt super. Die Inszenierung wurde modernisiert, aber nicht verfremdet.“

Die Studiobühne Crew modernisierten das bekannte Theaterstück durch die Musik, die Kostüme und die Sprache. Als Zuschauer fühlt man sich manchmal wie auf einer Modenschau, dann wieder wie in einem Berliner Club oder wie auf einer Cyberpunk-Convention der 80er Jahre.

Der Dialog enthielt Spuren von Shakespeare und der Kunstsprache der Romantik, aber auch moderne Zeilen, die das Publikum zum Lachen brachten. So hat man “Romeo und Julia” sicher noch nie erlebt.

Interessenten können hier das Sommer Programm der Studiobühne Bayreuth ansehen. Zu den kommenden Premieren lesen Sie: Von Fashion Week bis Seeräuber: Studiobühne stellt Sommerprogramm vor.