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Landkreis Bayreuth

Bäder in der Region: Rettungsschwimmer fehlen

Dass es zu wenig Rettungsschwimmer gibt, ist dieses Jahr ein großes Problem für Bäder in Bayreuth und der Umgebung. 

Für Badegäste sind vor allem Spaß und Entspannung im Freibad wichtig. Dafür ist allerdings die Sicherheit Grundvoraussetzung. Dafür sind die Rettungsschimmer da: ohne Rettungsschwimmer kein Freibad.

Offene Stellen

Für die Schwimmbäder in der Region ist es schwierig, offene Stellen mit Rettungsschwimmern zu besetzen. Dieses Problem verschärfte sich in den letzten Jahre. Die meisten der von uns befragten Bäder berichten von einer Unterbesetzung.

Welche Folgen hat die Unterbesetzung und wie gehen die Schwimmbäder mit dieser Herausforderung um? Um diese Fragen zu beantworten, sprach das bt mit Vertretern mehrerer Bäder im Landkreis. Lesen Sie auch: Die schönsten Schwimmbäder in Bayreuth und Umgebung.

Die Bäder im Landkreis Bayreuth suchen Personal

Insgesamt kam das bt mit fünf Bädern aus dem Landkreis ins Gespräch. Alle berichten von einer kniffligen Situation, wenn es um Rettungsschwimmer geht. Vier von den fünf Bädern suchen noch Verstärkung.

„Wir könnten noch gut acht bis zehn Rettungsschwimmer einsetzen, hauptsächlich als Werkstudenten. Natürlich auch in Teilzeit, wenn das gewünscht wird“, sagt Uwe Kasel, Leiter des Kreuzsteinbades in Bayreuth.

Ohne Rettungsschwimmer geht es nicht

Die Sicherheit der Badegäste hat für alle Bäder oberste Priorität. Und hier spielen Rettungsschwimmer die entscheidende Rolle: „Wenn wir nicht genügend Personal finden, müssen wir die Öffnungszeiten reduzieren,” sagt Dieter Bauer vom Felsenbad Pottenstein. Und das sei natürlich auch ein wirtschaftlicher Verlust.

Auch das Familienbad Juramar in Pottenstein suche noch ein bis zwei Rettungsschwimmer, so Dieter Wagner vom Juramar. „Wir haben momentan, außerhalb der Ferien, die Öffnungszeiten einschränken müssen.“

Eine Einschränkung der Öffnungszeiten beträfe vor allem kleinere Bäder. Das drohe dem Kreuzsteinbad nicht, so der Pressesprecher der Stadtwerke Jan Koch. „Wenn wir nicht mehr Unterstützung finden, müssen wir eben bei den Attraktionen etwas kürzer treten, die besonderen Personalbedarf erfordern.” Dazu gehörten das Wellenbad und der Sprungturm.

Woran liegt es, dass so wenig Rettungsschwimmer gefunden werden?

Als Grund für die Unterbesetzung können die Zuständigen nur Vermutungen anstellen: “Als Rettungsschwimmer hat man natürlich Schichtarbeiten und arbeitet an Feiertagen. Wenn alle anderen gerne ins Bad gehen, müssen sie arbeiten. Das ist natürlich nicht so attraktiv“, so Sabine Herrmann-Tauber, Verwaltungsangestellte bei den Dienstleistungsunternehmen der Stadt Pegnitz.

Bäder schaffen Anreize für die Arbeit als Rettungsschwimmer

Die Kosten, die bei der Rettungsschwimmer-Prüfung und dem Erste-Hilfe-Kurs entstehen, werden in Bayreuth und Pottenstein von der Stadt gedeckt. Auch der Stundenlohn von 14 Euro pro Stunde soll ein Anreiz für mögliche Bewerber sein. Anzeigen über offene Stellen stehen auf der Webseite des jeweiligen Bades.

Rettungsschwimmer*in werden?

Das für die Einstellung erforderliche silberne Rettungsschwimmabzeichen erfolgt durch die Wasserwacht oder die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Zur Prüfung gehören ein theoretischer und ein praktischer Teil.

In unserem Video gibt Uwe Kasel vom Kreuzsteinbad einen genaueren Einblick in die Ausbildung und die Arbeit von Rettungsschwimmern.

Thumbnail zum Rettungsschwimmer-Video. Foto: Michael Menendez-Christensen