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Theater

Naturbühne: “Die Welle” kommt nach Trebgast

Das Stück nach der Romanvorlage von Morton Rhue wird von der Naturbühne Trebgast mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen inszeniert.

Viele kennen den Roman von Morton Rhue als Schullektüre oder den Film mit Jürgen Vogel. Nun zeigt die Naturbühne Trebgast das Jugenddrama “Die Welle” auf der Trebgaster Felsenbühne. Die Geschichte basiert auf einem realen Experiment des kalifornischen Highschool-Lehrers Ron Jones, das Morton Rhue 1981 in seinem Roman „Die Welle“ beschrieben hat. Das Buch hat sich millionenfach verkauft und zählt bis heute zu den erfolgreichsten Jugendbüchern aller Zeiten.

Zur Premiere des Stückes am Freitag haben wir haben mit den Regisseurinnen Kira Söllner und Fenja Grieshammer gesprochen.

Die Welle: In Trebgast mit Jugendlichen inszeniert

Die Aufführung am 5. Juli ist in doppelter Hinsicht eine Premiere, heißt es von der Naturbühne Trebgast. Denn es ist das erste Mal, dass die Naturbühne ein eigenes Jugendstück im Repertoire hat. Auf die Beine gestellt wurde es vom Spielclub der Naturbühne unter der Leitung von Kira Söllner und Fenja Grieshammer.  “Wir freuen uns, dass wir das Stück mit den Jugendlichen gemeinsam machen. Das ist ungewöhnlich, weil Theater ihre Stücke ja oft mit Erwachsenen besetzen. Ich finde es schön, dass die Figuren bei uns von der Altersgruppe gespielt werden, aus der sie ja auch kommen”, sagt Fenja Grieshammer.

Eine erschreckende Reise durch die Abgründe der menschlichen Psyche

Wie konnte es geschehen, dass eine große Mehrheit der Deutschen die Verbrechen der Nationalsozialisten schweigend und tatenlos hingenommen hat? In “Die Welle” unternimmt eine Schulklasse ein scheinbar einfaches Experiment: Die Schülerinnen und Schüler imitieren die Strukturen und Verhaltensweisen der Nazipropaganda. Übungen in Disziplin und eine strenge Hierarchie sollen die Verbundenheit stärken, Symbole und Parolen einen Gemeinschaftssinn stiften.

Das faschistische Gedankengut nistet sich erst spielerisch ein, je mehr es jedoch die Individualität auslöscht, desto brutaler und radikaler und gespaltener wird die Gruppe. Das Experiment entgleitet. “Das Stück zeigt auf, wie schnell faschistische Strukturen entstehen können und wie zugänglich jeder von uns dafür ist. Gerade jetzt nach der Europawahl ist das ein brandaktuelles Thema”, sagt Regisseurin Kira Söllner.

Kira Söllner ist, gemeinsam mit ihrer Kollegin Fenja Grieshammer seit Oktober 2023 fest an der Naturbühne engagiert. Die beiden Theaterpädagoginnen widmen sich neben diversen Kooperationen und weiteren Spielclubs der Erarbeitung des Stückes “Die Welle”. Neben den regulären Nachmittags- und Abendvorstellungen sind auch einige Schulvorstellungen geplant. Lesen Sie auch: Die Faust-Festspiele in Pottenstein sind angelaufen.

Übersicht über die Vorstellungen

Die Premiere am Freitag und die Vorstellung am 17. Juli sind bereits ausverkauft. Für den 23. Juli gibt es noch wenige Tickets, für die restlichen Aufführungen sind noch Tickets verfügbar.

5. Juli 2024: 20:30 Uhr (Premiere)

17. Juli 2024 – 11.00 Uhr
23. Juli 2024 – 10.00 Uhr wenige Tickets
1. August 2024 – 20.00 Uhr
3. August 2024 – 15.00 Uhr
7. August 2024 – 20.00 Uhr
10. August 2024 – 15.00 Uhr
17. August 2024 – 15.00 Uhr

Der Normalpreis für Erwachsene und Kinder ist 12 Euro, ermäßigt kostet der Eintritt 10 Euro, in Gruppen 9 Euro.

Weiter Informationen und Karten gibt es auf der Seite der Naturbühne.