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Stadt Bayreuth

Hakenkreuze und Hassbotschaften: Roter Hügel im Visier

Der Rote Hügel und der Meranierring kämpfen zunehmend mit rassistischen und antisemitischen Schmierereien und Stickern. Das Problem sorgt für Unbehagen unter den Bewohnern. 

Der Rote Hügel, besonders der Meranierring haben offenbar ein ernstes Problem: Immer wieder tauchen rassistische, verfassungsfeindliche und antisemitische Schmierereien und Sticker auf. Davon berichten Anwohner. Schriftzüge mit „NS-Zone“ und hastig gemalte Hakenkreuze sind nur einige Beispiele. Manche Anlieger versuchen regelmäßig, die Schmierereien zu überkleben, durchzustreichen oder zu entfernen.

Ein Widerspruch zur Nachbarschaft

Für viele Bewohner, darunter eine Frau, die in der Nachbarschaft lebt und die mit uns spricht, ist diese Situation verstörend. Besonders unverständlich erscheint es ihr, weil die Gegend eigentlich vielfältig ist. Täglich begegnen sich hier Menschen unterschiedlicher Hautfarben und Religionen. Trotzdem tauchen immer wieder verfassungsfeindliche Sticker und Schmierereien auf.

Vom Straßenanfang schon mit Nazi Kiez und Hakenkreuz begrüßt

Schon auf dem Weg von der Graf-Berthold-Straße, direkt am Edeka, stößt man auf die erste Schmiererei: „Nazi Zone“ samt Hakenkreuz auf einer DHL-Packstation, aber auch ANTIFA-Zone sind zu lesen. Was davon zuerst da war, ist nicht ganz eindeutig. Immer wieder wurde versucht die Schmierereien zu übermalen, doch die extremistischen Parolen sieht man weiterhin. Es entsteht ein mulmiges Gefühl, denn das war es noch lange nicht.

Weiter die Straße entlang sind Laternenpfosten voll mit verschiedenen Stickern, aber auch hier taucht „Nazi Zone“ wieder auf. Auch hier wurde versucht, sie zu überkleben oder durchzustreichen. „Das waren bestimmt unsere Jungen“, sagt die Anwohnerin, die anonym bleiben möchte. Mit „unsere Jungen“ meint sie Jugendliche aus der Stadt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, regelmäßig durch diese Gegend zu gehen und rechtsradikalen Sticker und Schmierereien zu entfernen beziehungsweise zu übermalen – womit auch immer. Auch mit Parolen aus dem gegenteiligen politischen Lager.

Und so kommt eine Schmiererei zur nächsten. Die Situation scheint sich hochzuschaukeln. Auch von Übergriffen berichtet die Frau. Ob die mit den Schmierereien in Verbindung stehen, ist unklar. Die Polizei ermittelt.

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