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RSV Bayreuth

Rollstuhlbasketball: Herausforderung in der ersten Liga – Trainer und Spieler im Gespräch

von Stefanie Schweinstetter

Das Team des RSV Bayreuth Rollstuhlbasketball startet in das Abenteuer erste Liga. Trainer Andre Hopp und Teammitglieder Dominik Langer und Svenja Mayer sprechen über Teamgeist, Motivation und den Sportrollstuhl.

Das Team des RSV Bayreuth Rollstuhlbasketball spielt in der ersten Liga. “Wir sind uns bewusst, dass das eine große Herausforderung ist”, sagt Trainer Andre Hopp. Der Schritt von der zweiten in die erste Liga sei vom Niveau her riesig.

Motiviert trotz klarer Niederlage

Die hohe Niederlage (31:109 Punkte) aus dem ersten Spiel gegen die “Thuringia Bulls” in Elxleben am 5. Oktober wirkt noch nach. “Wir nehmen Verschiedenes aus dem Spiel mit”, sagt Hopp. Dass der RSV verloren habe, sei keine Überraschung gewesen. “Wir haben gegen diesen starken Gegner gemerkt, wo wir stehen”, erklärt er.

Das schon zu Beginn der Saison so gut einschätzen zu können, sei viel wert. “Und dass wir im ersten Viertel so gut mit dieser Spitzen-Mannschaft mithalten konnten, ist natürlich total motivierend”, so Hopp weiter.

“Es wird eine Umstellung sein, weil wir in der zweiten Liga sehr erfolgreich waren. Unsere Aussicht ist jetzt, dass wir vielleicht mal knapp gewinnen. Das ist aber auch in Ordnung, wir wollen uns ja weiterentwickeln.”

Dominik Langer: “Ich will bei jedem Spiel besser werden.”

Was braucht man eigentlich, um ein guter Basketballer zu sein? “Das Teamgefühl ist mit das wichtigste”, sagt Spieler Dominik Langer. Er lebt erst seit kurzem in Bayreuth und ist neu im Team, fühlt sich aber schon ganz wohl. Ehrgeiz sei im Sport natürlich immer wichtig: “Ich will bei jedem Spiel besser werden”. Damit das klappe, brauche man Unterstützung aus dem Umfeld. “Ich bin meiner Mutter sehr dankbar, dass sie mich unterstützt und jetzt habe ich auch im Team Ansprechpartner, die für mich da sind.”

Zu Anfang der Saison gilt es, sich als Mannschaft kennenzulernen und aneinander zu gewöhnen. Das Team probiert Verschiedenes aus, die Teammitglieder wechseln immer wieder die Positionen. So kristallisiere sich heraus, wer wo seine Stärken habe, sagt Dominik Langer.

“Jeder von uns hat Punkte, je nachdem wie rumpfstabilisiert wir sind”, erklärt Dominik Langer. Nicht alle Teammitglieder nutzen auch im Alltag einen Rollstuhl. “Andre tut das zum Beispiel nicht, er hat 4,5 Punkte, ich habe 2,5”, sagt Langer. Insgesamt dürfe das Team nicht mehr als 14,5 Punkte haben.

Svenja Mayer: Was den Sportrollstuhl ausmacht

Basketballerin Svenja Mayer spielt seit 2016 Rollstuhlbasketball, seit 2018 ist sie im Nationalteam. Ihr Ritual vor jedem Spiel? “Ich mache immer ein paar Minuten Sudoku, dann fühle ich mich klar und fokussiert”, sagt Mayer.

Sie erklärt, was den Sportrollstuhl ausmacht. “Der Sportrollstuhl hat einen Rammbügel und schräge Räder, die mir mehr Stabilität geben. Im Alltag wäre das unpraktikabel, ich möchte ja den Rollstuhl auch kippen können, um zum Beispiel über eine Schwelle zu kommen.” Der Sportrollstuhl hat außerdem keine Feststellbremse. Das Sportgerät ist eine Maßanfertigung. Dass der Rollstuhl perfekt passt, ist essentiell. Er reagiert sensibel auf Bewegungen und Gewichtsverlagerungen.

Heimspiel in der Oberfrankenhalle

Am Samstag, den 12. Oktober, um 15 Uhr tritt der RSV Bayreuth in der Oberfrankenhalle gegen den BBC Münsterland an. Coach Andre Hopp schaut optimistisch auf das kommende Spiel: “Wir lernen aus unseren Fehlern und machen unsere Hausaufgaben. Wir haben vor dem Spiel nochmal an unserer Defensive gefeilt und wollen mehr Rollstuhlkontakt suchen. Und wir arbeiten daran, dass wir im Umschaltspiel schneller werden.” Danach liege der Fokus auf dem Auswärtsspiel am 19. Oktober in München. Der “RBB München Iguanas” sei ein schlagbarer Gegner, so Hopp.