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Regionale Gründer- und Innovationszentrum

Kreistag am Zug: 3 Millionen plus für Start-up Zentrum “RIZ”

von Michael Christensen

Das RIZ wird nicht aufgegeben, aber es gibt klare Änderungen: Kosten werden gesenkt und die Planungen angepasst. Nun hängt viel von der Entscheidung des Landkreises ab, der 3 Millionen Euro beisteuern und sich an den Betriebskosten beteiligen soll.

Die Stadt Bayreuth und die Universität Bayreuth arbeiten schon seit langem gemeinsam an dem Projekt des Regionalen Gründer- und Innovationszentrums (RIZ). Dieses Zentrum soll jungen Unternehmern dabei helfen, ihre Geschäftsideen zu verwirklichen.

Im RIZ werden vor allem neue und innovative Unternehmen, besonders im technologischen Bereich, gefördert. Start-ups können hier Werkstätten, Labore und andere Räumlichkeiten nutzen, um ihre Ideen umzusetzen.

Probleme bei der Umsetzung

Der Landkreis Bayreuth hat im März dieses Jahres entschieden, das RIZ vorerst nicht mitzufinanzieren, obwohl ursprünglich 4,5 Millionen Euro und 50 % der Betriebskosten zugesagt waren. Stattdessen plädierte der Kreistag für eine kostensparendere Planung, da die finanzielle Situation der Kommunen, die ihre Mittel über die Kreisumlage bereitstellen, eine Beteiligung aktuell nicht zulässt.

Bemühungen der Stadt Bayreuth

Um das RIZ dennoch zu realisieren, hat die Stadt Bayreuth in den letzten Monaten Gespräche geführt. Vertreter der Stadt trafen sich mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium, um zu klären, ob höhere Fördergelder vom Freistaat Bayern möglich sind.

Zwei wichtige Gespräche fanden statt:

  • 29. Juli 2024: Treffen der Stadt Bayreuth (Oberbürgermeister und Wirtschaftsförderung) mit Vertretern des Wirtschaftsministeriums und der Regierung von Oberfranken.
  • 21. August 2024: Ein weiteres Treffen mit der Stadt, dem Landkreis Bayreuth, der Universität und der Regierung von Oberfranken.

Alle Beteiligten erkannten die Notwendigkeit einer höheren Förderung vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft. Eine Erhöhung der Fördergelder von 7,56 Millionen Euro wird erwartet, jedoch muss das Baukonzept noch angepasst werden, um die Gesamtkosten zu senken.

Kostenreduktion durch Bauanpassungen

Das Baukonzept wurde von der Firma DRESO überarbeitet, um die Kosten zu reduzieren:

  • Reduzierung der Baufläche: Die Gesamtfläche wird um etwa 500 Quadratmeter verkleinert, vor allem bei den Innovationsflächen. Die Fassade wird einfacher gestaltet.
  • Weniger technische Ausstattung: Kürzungen bei der Klimatisierung und Raumlufttechnik.

Durch diese Maßnahmen sinken die Baukosten von 25 Millionen Euro auf 19,9 Millionen Euro. Allerdings führen die kleineren Innovationsflächen zu niedrigeren Mieteinnahmen, was ein jährliches Defizit von etwa 26.800 Euro verursacht. Dieses Minus muss zwischen den beteiligten Partnern aufgeteilt werden. Der Beschluss wurde mit 29 von 39 Stimmen vom Stadtrat entschieden.

Forderungen an den Landkreis

Der Landkreis soll im neuen Entwurf 3 Millionen Euro beisteuern und sich zu 50 % an den Betriebskosten beteiligen. Zudem wird eine Unterstützung durch die Oberfrankenstiftung diskutiert, die den Betrieb in den ersten Jahren finanziell unterstützen könnte. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.

Nächste Schritte

  • Oktober 2024: Entscheidung im Kreistag Bayreuth, ob die 3 Millionen Euro und die Betriebskosten übernommen werden.
  • November 2024: Wiederaufnahme des Vergabeverfahrens für die Bauplanung (EU-weite Ausschreibung).

Nun liegt der Ball beim Kreistag. Sollte er die Mittel nicht freigeben, wird sich das Projekt weiter verzögern, was neue Verhandlungen nötig machen könnte – oder, wie Christoph Rabenstein (SPD) es nennt, es könnte ein “Verschiebebahnhof” werden.