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Ottmar Hörl

Begehrte Verneigung: Wagner-Skulptur ist sehr gefragt

Künstler Ottmar Hörl werden die Wagner-Figuren am Grünen Hügel quasi aus der Hand gerissen. Zurück bleiben viele enttäuschte Gesichter. Im nächsten Jahr will er wieder eine Figur rausbringen. 

Ottmar Hörl und seine Installation “Verneigung” erfreuen sich in Bayreuth großer Beliebtheit. Trotz steigender Sicherheitsvorkehrungen sind auch in diesem Jahr viele der Figuren, die Richard Wagner in verneigender Pose zeigen, gestohlen worden. Beim Verkauf der Restbestände heute gingen die meisten Interessenten leer aus. Binnen Minuten waren die Figuren weg.

Schöne Erinnerung

Eine der letzten Figuren hat Hans-Georg Wohn aus Bamberg ergattert. Er kommt schon seit Jahren gerne zu den Richard Wagner Festspielen. “Die handsignierte Figur ist eine perfekte Erinnerung daran,” sagt er begeistert. Viele andere müssen ohne Figur weiterziehen.

“Mir tut es total leid, dass so viele Leute heute enttäuscht wurden, weil sie keine Figur mehr bekommen haben. Im Onlineshop sind die Figuren bald wieder verfügbar”, sagt Ottmar Hörl gegenüber dem Bayreuther Tagblatt.

Großer Aufwand nach Diebstahl

Ob der Diebstahl vielleicht auch eine gute Werbung war? Hörl sagt ihn nerve es, dass es notwendig ist, Kunst so sehr zu schützen. Bereits nach wenigen Tagen war die Hälfte der Figuren der Installation gestohlen worden. Also haben der Künstler und einige Helfer begonnen die Installation jeden Abend abzubauen und morgens wieder aufzubauen. Auch das hat aber nicht alle Diebe abgeschreckt. Selbst am vorletzten Tag sind nochmal zwei Figuren gestohlen worden. “Einen der Diebe hat die Polizei geschnappt”, erzählt Ottmar Hörl.

Neues Projekt im nächsten Jahr?

Doch der Ärger soll nicht im Vordergrund stehen. Ottmar Hörl macht sich schon wieder Gedanken über neue Projekte. “Wieder ein Wagner? Oder vielleicht ein Jean Paul?” fragen wir, weil ja im kommenden Jahr Jean Paul Jubiläum ist. Doch darüber lacht der Künstler. “Wenn ich 100 Jean Paul-Figuren hier hinstelle, dann sind am Ende der Ausstellung 120 da. Jean Paul kann ich mir vorstellen, aber nicht die Person als Figur. Das würde sicher niemanden interessieren.”

Liszt oder eine Figur zu Parsifal würden ihn eher reizen. Er müsse drüber nachdenken, betont er und auch verschiedenes ausprobieren. “Es ist gar nicht so einfach eine gute Figur, eine schöne Figur zu machen, die auch Sinn ergibt”, so der Künstler. So etwas ließe sich nicht planen. Aber es zeigt sich: Bayreuth geht ihm offensichtlich nicht aus dem Kopf. Wir sind gespannt, ob und was es im nächsten Jahr zu sehen gibt.