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Stadtwerke Bayreuth

Bayreuther Busse bekommen ein Upgrade

Die Stadtwerke Bayreuth statten ihre Busse mit neuer Technik aus. Ticketkontrolle, Anzeigetafeln, Durchsagen und Echtzeitinformationen über die Ankunft der Busse sind neu. Unten im Artikel ist eine kurze Vorschau auf die Technik.

Aufmerksame Bayreutherinnen und Bayreuther haben vielleicht in den letzten Wochen Veränderungen in den Stadtbussen bemerkt. Das 49 Euro-Ticket hält man nun vor einen Scanner und nicht mehr vage in Richtung des Busfahrers und die Anzeigenbildschirme sind neu. Und der eine oder die andere vermisst vielleicht eine lieb gewonnene Kinderstimme, die die Heimathaltestelle ankündigt.

Die Busse bekommen ein neues Gehirn

Die Stadtwerke führen seit einigen Monaten einen fließenden Übergang zur neuen Technik in den Stadtbussen durch. “Drucker” oder “das Gehirn des Busses” nennen Sven Fischer und Vincent Feige das neue Gerät, das dem Busfahrer seine Route zeigt, das Ticket scannt, Nachrichten aus der Zentrale empfängt und natürlich auch immer noch: Tickets druckt. “Ohne das Gerät funktioniert gar nichts”, sagt Sven Fischer aus der Buswerkstatt.

Alle digitalen Tickets sollen in Zukunft mit dem Scanner auslesbar sein, mithilfe eines Barcodes und als Chipkarte. Der Großteil der Tickets ist digitalisiert, wer aber ein gedrucktes Ticket nutzen will, kann das natürlich weiterhin.

600.000 Euro für neue Technik

“Die neuen Drucker sind ein wichtiges Projekt für die Stadtwerke”, sagt Stadtwerke-Sprecher Jan Koch. Die alten Geräte sind seit 2007 in den Bussen, nun investieren die Stadtwerke 600.000 Euro in neue Technik. Software und Hardware wurden letztes Jahr ausgeschrieben. Nun werden die Neuerungen Schritt für Schritt umgesetzt. “Seit April schulen wir unsere Fahrer, seit Juli bauen wir die Busse Stück für Stück um und seit letzter Woche ist die neue Technik in allen Bussen”, sagt Verkehrsplaner Vincent Feige.

In Zukunft können Busfahrer digitale Tickets kontrollieren

Die Busfahrer konnten in der Vergangenheit digitale Tickets nur schwer prüfen. Ob der vorgezeigte QR-Code nun gültig ist oder nicht, könne ein Busfahrer mit einem Blick natürlich nicht einschätzen, so Vincent Feige. Dieses Problem lösen die neuen Scanner. “Der ÖPNV ist sowieso ein defizitäres Geschäft”, sagt Sprecher Jan Koch. “Um das System aufrecht erhalten zu können, ist es wichtig, dass die Fahrgäste ihre Fahrten auch bezahlen.” Lesen Sie auch: Stadtbusplan für Touristen: Neuer Plan zeigt Bayreuths interessanteste Haltestellen.

Die Busfahrer empfangen Text- und Sprachnachrichten

“Wir sind bisher zufrieden mit der Umsetzung”, sagt Sven Fischer. Bei der letzten Umstellung 2007 sei es zu massiven Ausfällen gekommen. Dieses Mal gibt es vergleichsweise wenig Probleme: Durchsagen waren zum Teil noch zu leise, die Anzeigen klappen noch nicht reibungslos, die Tickets werden noch nicht durchgehend fehlerfrei ausgelesen.

Auch die Anzeigen am und im Bus, die Durchsagen, die Kommunikation zwischen Fahrer und Fahrdienstleitung und die Navigation laufen über den “Drucker”. “Die Fahrdienstleitung kann dem Busfahrer jetzt mithilfe einer Sprach- oder Textnachricht spontan mitteilen: Auf deiner Route hat es einen Unfall gegeben, da kommst du aktuell nicht durch. Nimm bitte folgende Umleitung…”, erklärt Vincent Feige.

Echtzeitanzeigen für den ZOH

Auch an den ZOH kommen Veränderungen. Dort soll bald nicht mehr nur angezeigt werden, wann der Bus eigentlich kommen sollte, sondern wann er tatsächlich kommt. Auch in den Apps von VGN und DB sollen Informationen über eventuelle Verspätungen in Zukunft zuverlässig für die Fahrgäste abrufbar sein.

“Wir sind jetzt viel flexibler und können die Fahrgäste besser auf dem Laufenden halten, was zum Beispiel Umleitungen angeht”, erklärt Vincent Feige. Das ist auch der Grund für die neue Ansagestimme in den Bussen. “Die automatisierte Stimme erlaubt es uns, recht kurzfristig neue Durchsagen zu erstellen, weil wir dazu nicht erst Sprecher brauchen”, sagt Vincent Feige. So können Fahrgäste im Bus zum Beispiel darüber informiert werden, dass eine bestimmte Haltestelle in der nächsten Woche ausfällt.

Bis Ende des Jahres soll die neue Technik in allen Bussen umgesetzt werden. Die Busse der Partnerunternehmen, die im Landkreis fahren, folgen als letzte.

Kurze Vorschau auf die neue Technik

Foto: Stefanie Schweinstetter