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Fichtelgebirge

Renaturierung des Leuthenbachs im Fichtelgebirge abgeschlossen

Im Rahmen des Projekts InseGdA wurde ein 100 Meter langer Abschnitt des Leuthenbachs im Fichtelgebirge renaturiert. 

Die Flüsse und Bäche im Fichtelgebirge wurden laut des Landratsamtes Wunsiedel in der Vergangenheit oft reguliert und die angrenzenden Auen intensiv genutzt: Dies führte zu erheblichen Verlusten der Artenvielfalt. Um diese Entwicklung umzukehren, startete im August 2020 das Projekt „InseGdA“ im Landkreis Wunsiedel, gefördert durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt.

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Naturnahe Umgestaltung des Leuthenbachs

Im Rahmen des Projekts wurde ein rund 100 Meter langer Abschnitt des Leuthenbachs, der zwischen Marktleuthen und Thierstein fließt, in einen naturnahen Zustand zurückversetzt. Das Bachbett wurde abgeflacht und verbreitert, zusätzlich wurden natürliche Materialien wie Totholz und Steine eingebracht.

Besondere Aufmerksamkeit galt den Weiden entlang des alten Bachlaufs, die im Frühjahr eine wichtige Nektarquelle für Insekten sind. Zur Uferbefestigung und zur Förderung der Artenvielfalt wurden weitere Stecklinge der Bruchweide gepflanzt.

Positive Auswirkungen auf Hochwasserschutz und Artenvielfalt

Die Renaturierung des Leuthenbachs und die gleichzeitig extensivierte Bewirtschaftung des umgebenden Auengrünlands erhöhen die Wasseraufnahmekapazität der Böden erheblich. Dies soll bei Starkregen den Hochwasserschutz verbessern und das Mikroklima positiv beeinflussen. Das Bewirtschaftungskonzept fördert die Artenvielfalt und bringt Vorteile für den Wasserhaushalt, den Boden sowie die Tier- und Pflanzenwelt. Auch die Menschen profitieren: Naturereignisse wie Starkregen und Trockenheit werden abgemildert, und der Erholungswert der Region steigt.

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Modellprojekt für Deutschland

Das für den Leuthenbach entwickelte Renaturierungskonzept könnte in ähnlicher Form auch an anderen Fließgewässern in Deutschland angewendet werden, so das Landratsamt Wunsiedel: Mit Kosten von etwa 80 Euro pro Meter Renaturierungsstrecke sei die Methode zudem kosteneffizient.

Oliver Kreß, Projektleiter im Landkreis Wunsiedel, sagt: „Nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch die Menschen profitieren direkt von solchen Renaturierungsmaßnahmen. Weniger Hochwasser, bessere Böden und eine gesteigerte Artenvielfalt sind nur einige der positiven Effekte. Zudem ist der Erholungswert in diesem Abschnitt nun deutlich höher. Ein Spaziergang lohnt sich!“

Hintergrund zum Projekt InseGdA

Das Projekt InseGdA wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert und läuft von August 2020 bis Juli 2026. Es wird vom Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz, dem Bayerischen Naturschutzfonds und der Stiftung Natur- und Kulturlandschaft Fichtelgebirge umgesetzt. Das Projekt zählt zu den Top 10 Finalisten der UN-Dekade „Wiederherstellung von Ökosystemen“.