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Stadtwerke

Die Energiekrise scheint in Bayreuth überwunden

Die Energiekrise hat Bürger und Anbieter lange beschäftigt. Stadtwerkechef Jürgen Bayer gibt nun vorsichtige Entwarnung. Die Stadtwerke haben sogar wieder plus gemacht.

Stadtwerke-Chef ist mit den Entwicklungen zufrieden

Die Investitionen insbesondere im Bereich Energie werden stetig größer – das betont Stadtwerke-Chef Jürgen Bayer. Im vergangenen Jahr haben die Stadtwerke Bayreuth 10,8 Millionen Euro investiert. Das ist eine halbe Million Euro mehr als im Vorjahr.

Trinkwasser und Energiewende im Fokus

Ein wesentlicher Teil dieser Investitionen floss in die Trinkwasserversorgung, die als langfristige Generationenaufgabe betrachtet wird. Das Unternehmen plant auch zukünftige Investitionen in die Energiewende, darunter den Ausbau des Stromnetzes, die Förderung von Fernwärme und die Produktion von regenerativem Strom. Zu den geplanten Projekten gehören eine 17-Megawatt-Photovoltaikanlage am Saaser Berg und die Umstellung der Busflotte auf Wasserstoffbetrieb, unterstützt durch Fördergelder des bayerischen Wirtschaftsministeriums.

Auf bt-Nachfrage antwortet Bayer die Umstellung auf Wasserstoffbusse brauche nicht mehr Busfahrer als zuvor. Eine Stromflotte dagegen würde wegen gestiegener Ladezeiten mehr Busfahrer nötig machen.

Defizit in den Bereichen Verkehr und Bäder

Im Gegensatz zur Energiesparte, die gemeinsam mit Wasser ein plus von 11,9 Mio. Euro erwirtschaftet hat, wiesen die Bereiche Verkehr und Bäder ein Defizit von 9,5 Millionen Euro auf, das um 1,5 Millionen Euro höher war als im Vorjahr. Trotz steigender Fahrgastzahlen und Besucherzahlen in den Bädern konnten die Verluste nicht ausgeglichen werden. Bayer betonte die Bedeutung dieser Bereiche als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und wies darauf hin, dass die Stadtwerke hierdurch den städtischen Haushalt entlasten.

Zukünftige Herausforderungen

Die Stadtwerke Bayreuth stehen vor zahlreichen zukünftigen Herausforderungen, darunter die Energiewende und der Ausbau der regenerativen Energieproduktion. Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung des Ergebnisses der Lohengrin Therme durch eine geplante Hotelansiedlung. Auch eine Investition in eine neue Firmenzentrale steht auf der Agenda. Wie berichtet wollen die Stadtwerke neu bauen. Geplant ist dabei auch die Errichtung von Wohnraum.

Rückblick auf das Geschäftsjahr 2023 der Stadtwerke Bayreuth

Die Stadtwerke Bayreuth haben ein anspruchsvolles, aber letztlich erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 hinter sich. Trotz der Herausforderungen durch die Energiekrise konnte das Unternehmen einen Gewinn von rund 600.000 Euro bei einem Umsatz von 212 Millionen Euro erzielen. Dies stellt eine signifikante Verbesserung gegenüber dem Vorjahr dar, in dem ein Verlust von 1,5 Millionen Euro aufgrund der Energiekrise verzeichnet wurde.

Herausforderungen und Erfolge im Energiebereich

Die Energiesparte war der Haupttreiber für das positive Jahresergebnis. Mit einem Gewinn von 11,9 Millionen Euro verzeichnete sie einen Anstieg um 4,6 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Geschäftsführer Jürgen Bayer erläuterte, dass die Stadtwerke viele Neukunden von Energie-Discountern gewonnen haben, die während der Energiekrise ihre Preise erhöht oder Kunden gekündigt hatten. Dank einer langfristigen Beschaffungsstrategie konnten die Stadtwerke wettbewerbsfähige Preise anbieten, mussten jedoch teure Marktpreise für die neue Kundschaft zahlen. Bayer forderte politische Maßnahmen, um die Lasten der Energiekrise gerechter zu verteilen und kritisierte die Geschäftspraktiken der Energie-Discounter.

Über die Stadtwerke Bayreuth

Die Stadtwerke Bayreuth versorgen die Region mit Ökostrom, Erdgas, Fernwärme, Trinkwasser und Telekommunikationsdienstleistungen. Sie betreiben den öffentlichen Nahverkehr und mehrere Parkeinrichtungen sowie verschiedene Bäder in Bayreuth. Das Unternehmen beschäftigt rund 430 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 212 Millionen Euro.