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Gewalt gegen Polizisten

Wieder mehr Angriffe auf Polizeibeamte in Oberfranken festgestellt

Insbesondere die Fälle von tätlichem Angriff und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte steigen. Die entsprechenden Zahlen für das Jahr 2023 wurden nun vorgestellt. 

Auch im Jahr 2023 wurden Polizistinnen und Polizisten bei ihrer täglichen Arbeit verbal und körperlich angegriffen. Die Fallzahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr im Bereich des Polizeipräsidiums Oberfranken leicht erhöht. Das geht aus dem nun vorgestellten Landeslagebericht hervor.

Entwicklung ansteigend

653 Mal sind im vergangenen Jahr Polizeibeamte Opfer von Gewalt geworden. Das sind 4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Corona-Jahr waren es mit 802 Fällen besonders viele gewesen. Trotz des leichten Anstiegs bewegen sich die Fallzahlen nach Angaben der oberfränkischen Polizei auf einem niedrigeren Niveau als in den Jahren vor der Pandemie.

266 Polizeibeamte wurden im Zuge von tätlichen Übergriffen verletzt. Während bei Beleidigungen und gefährlichen Körperverletzungen ein deutlicher Rückgang feststellbar ist, nahmen Fälle der vorsätzlichen Körperverletzung, Widerstand und tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte zum Teil um bis zu 33 Prozent zu.

Bei körperlichen Übergriffen handelt es sich hauptsächlich um Treten oder Schlagen mit Hand oder Faust. In wenigen Fällen wurden Hieb- oder Stichwaffen, Reizgas oder Wurfgegenstände eingesetzt.

Den Ermittlern gelang es 99,7 Prozent der Fälle aufzuklären.

Am häufigsten draußen

Die verbalen oder körperlichen Übergriffe finden am häufigsten im öffentlichen Raum, auf Straßen, Wegen und Plätzen statt und haben in diesem Bereich im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent zugenommen. Am zweithäufigsten erfolgten die Übergriffe an privaten Örtlichkeiten, vor allem im häuslichen Bereich.  Knapp die Hälfte der angegriffenen Polizisten findet sich in der Altersgruppe zwischen 26 und 35 Jahren wieder.

Die Täter sind in knapp 83 Prozent der Fälle männlich. Über die Hälfte sind deutsche Staatsangehörige. Knapp 67 Prozent von ihnen standen unter dem Einfluss berauschender Mittel, davon mehr als die Hälfte unter Alkoholeinfluss.

Deeskalation und professionelle Konsequenz

Durch professionelles Auftreten, deeskalierende Kommunikation, Teamarbeit und dem Einsatz von technischen Hilfsmitteln, wie der „Body-Cam“, versuchen die Polizistinnen und Polizisten kritische Situationen zu verhindern und eine Eskalation erst gar nicht entstehen zu lassen.

Doch die Polizei betont in einer Mitteilung auch, es sei essentieller Teil der Ausbildung mit dieser Gewalt umgehen zu können und sich dagegen behaupten zu können.