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Falschmeldung?

Autokorsos in Coburg verboten? Polizei widerspricht BILD-Zeitung

Coburg hat es in die Schlagzeilen der BILD-Zeitung geschafft. Doch was die BILD da schreibt, stimmt so gar nicht – sagt die Coburger Polizei.

Die Coburger Polizei widerspricht der Darstellung in der BILD-Zeitung, Coburg sei die erste Stadt in Deutschland in der Autokorsos nach EM-Spielen verboten sein sollen. “Es liegt uns fern, Autokorsos nach EM-Spielen generell zu untersagen,” schreibt die Polizei auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts. Lesen Sie auch wo in Bayreuth public viewing stattfindet.

Aber wie kam es dann dazu?

In der BILD-Zeitung war am Wochenende zu lesen “Als erste deutsche Stadt will Coburg (Oberfranken) jetzt Knöllchen wegen Autokorsos verteilen”. Wir haben bei der Polizei in Coburg nachgefragt: Stimmt das? Nein! Ist die klare Antwort. “Kollege Keller (Anmerkung der Redaktion: Keller wird im Bild-Artikel zitiert) hat in seinem Statement lediglich auf die rechtlichen Möglichkeiten und auch Grenzen aufmerksam gemacht. Die Polizei Coburg wird die Autokorsos, natürlich ebenso wie die Feierlichkeiten, in Stadt und Landkreis Coburg, schwerpunktmäßig bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft, polizeilich betreuen. Jeder soll natürlich die Möglichkeit haben, einen Sieg unserer Nationalmannschaft gebührend zu feiern,” heißt es von der Polizei.

Sollten Autofahrer oder deren Mitfahrer bei Korsos aber deutlich übers Ziel hinaus schießen und die Verkehrsregeln grob missachten, werde die Polizei eingreifen und die Fahrt unterbinden beziehungsweise gegebenenfalls sanktionieren. Das sei in Coburg nicht anders als in anderen Städten.

Die Coburger Polizei weißt nach wie vor darauf hin, dass die „spontanen“ und oftmals lautstarken Fahrzeugkonvois streng genommen illegal seien und vor dem Zusammenschluss eigentlich einer Erlaubnis im Sinne der Straßenverkehrsordnung bedürfen.

Worauf Korso-Teilnehmer achten müssen

Weiter weißt die Polizei darauf hin, dass auch individuelle Handlungen einzelner Teilnehmer schnell zu Problemen führen: Hupkonzerte würden schnell zu Ruhestörungen führen. Außerdem sind Alkohol am Steuer und das Befahren von Fußgängerzonen im Rahmen dieser Autokorsos  ein häufiges Problem. Gleiches gilt für fehlende Sicherheitsgurte, das Überfahren roter Ampeln und Stoppschilder sowie die Einhaltung von Geschwindigkeitslimits und das Handyverbot.

Sobald sich die Fahrzeuge bewegen, ist das Posieren auf der Motorhaube und den Fahrzeugdächern sowie das Stehen in Cabriolets in jedem Fall verboten. Aufgrund hoher Verletzungsgefahr sollte auch vom Hinauslehnen aus dem Fahrzeug abgesehen werden.